Roggendorf Raststation
Roggendorf, Austria
Open Competition, October 2021
Structural Engineering: Werkraum Ingenieure
Climate & Environmental Engineering: JIRA ZT & SV GmbH
Wineries Architecture
Monsa Publications
2021, Barcelona
‘Tzou Lubroth Architekten: HM Lang Wine Press’
Sporttagungszentrum Graz-Liebenau
Graz, Austria
Open Competition, 2 Stages, January 2020
Structural Engineering: Werkraum Ingenieure
Climate Engineering: Bauklimatik
H.O.M.E.
April 2020
Die Space-Thinkers
text: Nina Prehofer
Lust auf Gut
Republic of Culture
Wien und drum herum/164
Barkultur von nebenan
German Design Award 2020
Interior Architecture
Winner - GOLD
www.german-design-award.com/die-gewinner
Beschreibung
Birdyard ist in drei Zonen gegliedert. Großzügige Verglasungen an der Straße öffnen den Blick auf ein helles, zweigeschossiges Bistro. Darauf folgt die Küche, eine Art Labor für gastronomische Experimente. Im Souterrain befindet sich die Bar, deren Wände gefüllt sind mit einer großen Dschungellandschaft. Eine gebogene, freistehende Wand aus Stein- und Spiegelstreifen trennt die Sanitärbereiche. Ihr Zentrum bildet ein massives, zylindrisches Steinwaschbecken.
Jurybegründung
Mit ihren flächendeckenden Wandbildern von exotischen bunten Vögeln und Pflanzen im Souterrain schafft sich die Location ihre eigene unverwechselbare Identität. Zugleich sorgen die Motive für eine traumhafte Atmosphäre, die durch die dezente Beleuchtung noch verstärkt wird. Die geradlinige, minimalistische Möblierung nimmt sich hingegen elegant zurück. Ein schönes Detail ist das massive Steinwaschbecken im Sanitärbereich, das hier in Verbindung mit der gekrümmten, freistehenden Wand aus Stein- und Spiegelstreifen ein Gefühl von Exklusivität vermittelt.
Architektur Aktuell
10/2019
‘Architektur für ein besseres Leben’
text: Arian Lehner
Die Ausstellung „SPACE AND EXPERIENCE. Architektur für ein besseres Leben“ richtet den Blick in die Zukunft unserer gebauten Umwelt. Dabei geht es um weitaus mehr als bloße Digitalisierung. Neue technologische Entwicklungen schreiten mit großen Schritten voran und verändern unseren Alltag stets aufs Neue. Wenn Architektur als Ausdruck und Verbesserung von sozialen und kulturellen Strukturen verstanden werden soll, dann wird sich diese den neuen Anforderungen unserer Zeit stellen müssen. Dadurch entwickeln sich neue Raumformen, zwischen kollektivem Erlebnis und individueller Erfahrung, zwischen Emotion, Wahrnehmung und Verhalten. Auf die Frage, wie Architektur unsere Zukunft gestalten kann, versucht die aktuelle Ausstellung im MAK, Antworten und Denkanstöße anhand von Projektbeispielen zu liefern…
Der Standard
RONDO
Freitag 29, November 2019
Nr. 1051
Architektur & Bau FORUM
03.10.2019
Ausstellung: ‘Space & Experience’
text: Chritine Müller
Sieben ausgewählte Qualitäten bilden die Grundlage, nach der Kuratorin Nicole Stoecklmayr die 23 Exponate zehn interantionaler Architektur- und Designbüros ausgewählt hat. Die Ausstellungsarchitektur übernahmen Tzou Lubroth Architekten, die mittels weißen Abwasserrohren eine luftige Hülle vor den Bestand schoben, die als Hängefläche dient. Tzou Lubroth gestalteten auch die sieben kreisförmigen Pavillons, die der Besucher auf dem Weg in die Ausstellung durchschreitet und die auf das zu Sehende einstimmen sollen. Mit der unterschiedlichen Farbigkeit der glasierten Biberschwanzziegel (wie die Rohre sind auch diese der Kooperation mit Wienerberger zu verdanken) möchte man auf sieben Qualitäten – Materialität, Ökologie, Atmosphären, Partizipation, Gastlichkeit, Gemeinschaften und die Perspektive – hinweisen, die eine zukünftige Architektur für „ein besseres Leben“ kennzeichnen und denen auch die Projekte zugeordnet sind.
Projekte für die Zukunft
Dem Gedanken der Ökologie ist auch die Idee geschuldet, Kunststoffrohre gestalterisch einzusetzen; an eine Holzrahmenunterkonstruktion mittels Klipps befestigt werden diese nach Ausstellungsende zur Verbauung verwendet. Die 23 Projekte sollen illustrieren, dass Architektur mit unterschiedlichen Ansätzen geschaffen wird, auch der forschungsbasierten Architektur, die im akademischen Kontext entsteht, kommt große Bedeutung zu. So etwa schuf ecoLogicStudio (Claudia Pasquero und Marco Poletto) mit H.O.R.T.U.S. einen mit Blaualgen bewachsenen Prototypen aus 3D-gedruckten Bioplastik-Elementen, in die Algen eingebracht wurden, die photosynthesefähig sind und wie Minibioreaktoren Sauerstoff und Biomasse produzieren. Das Prinzip ist sowohl für die Anwendung im Innen- wie im Außenraum geeignet. An einer Fassade eingesetzt kann es zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Der Skygarden in Seoul, nach Plänen des Büros MVRDV, entstand auf dem hochgeführten Teilabschnitt der ehemaligen Stadtautobahn, die aus statischen Gründen geschlossen werden musste. Auf der Länge von fast einem Kilometer zieht sich diese nun als begrünter Erholungsraum durch die Stadt.
Die Zukunft Planen
Wie kam nun gerade diese Projektauswahl zustande, in der manche Büros mehrfach präsent sind? „Die Ausstellung ist Teil der Vienna Biennale für Change und sollte Projekte zeigen, die auf die Zukunft ausgerichtet sind“, erläutert Stoecklmayr. „Vor allem aber auch solche, die man nicht so leicht zu sehen bekommt, wie Forschungsprojekte aus dem Bereich des Computerdesigns. Manche Büros sind mehrfach vertreten, um erkennbar zu machen, dass sich viele Strömungen der Architektur auf unterschiediche Art mit Zukunftsthemen im Kontext von Nachhaltigkeit und Digitalisierung befassen. Raum ist heute nicht nur Innen-, Außen-, Wohn- oder Arbeitsraum, sondern virtuell augmentiert, digital. Die ausgewählten Projekte verdeutlichen mit unterschiedlichen Ansätzen, was Raumerlebnis und -erfahrung heute sein kann.“ Zu sehen ist also zukunftsweisende Architektur, die einen Mehrwert schafft, der nicht unbedingt mit Rendite zu erklären ist. Der Kuratorin war es auch wichtig, öffentliche Projekte auszuwählen, damit die Möglichkeit besteht, sich diese auch anzusehen. „Man muss nicht immer Fachexperte sein, um zu verstehen, wie Architektur funktioniert“ – auch das soll die Auswahl der Projekte in der didaktisch aufgebauten Schau deutlich machen. „Es geht darum, das Bewusstsein zu schärfen, um mehr zu sehen und zu erkennen – auch anhand neuer digitaler Zugangsformen.“
Bis 6. Oktober:
MAK – Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5
1010 Wien
Falstaff LIVING
04/2019
text: Maik Novotny
Karibik trifft Adolf Loos, ruhiges Kaffeehaus trifft den wilden Trubel asiatischer Nachtmärkte. Dass die Restaurants und Bars von Tzou Lubroth Architekten das Wienerische und das Internationale kombinieren, ist kein Zufall. Schließlich sind auch die beiden Architekten Gregorio Santamaria Lubroth und Chieh-Shu Tzou ein wahrhaft globaler Mix: US-argentinische Wurzeln der eine, wienerisch-taiwanesische der andere.
Dass sich die beiden Architekten auf gastronomische Interieurs spezialisiert haben, ist allerdings schon eher Zufall, erinnert sich Lubroth. »Das ist uns mit den ersten Aufträgen einfach so passiert, aber irgendwann haben wir uns gesagt: Let’s embrace it!« Inzwischen hat man über zehn Jahre Erfahrung und über 20 realisierte Projekte vorzuweisen, von der intimen Bar bis zur Großkantine. Die Expertise beschränkt sich dabei nicht aufs Design: Tzou Lubroth stehen sowohl vor und hinter der Theke. Ihr Handwerkszeug sind Licht und Material ebenso wie Drink-Rezepte und das (preisgekrönte) Öl aus dem italienischen Olivenhain von Lubroths Eltern. Sie eröffneten mit dem »If Dogs Run Free« in Mariahilf die erste Craft-Cocktail-Bar in Wien, mit der winzigen »Kaffeeküche« am Schottentor das erste Coffee-Takeaway.
Alchemie und Spannung
»Viele unserer Kunden haben wie wir einen migrantischen Hintergrund: Chinesen, Japaner, Koreaner, Israelis,« erklärt Lubroth. Eine großstädtische Alchemie der Unterschiede, die sich in Räumen widerspiegelt, die vom Gastro-Messen-Design Lichtjahre entfernt sind. »Es muss immer eine Spannung zwischen den Regeln und dem Informellen geben«, erklären die Architekten. »Das rein Formale interessiert uns nicht.«
Als Gastronomen wissen Tzou Lubroth aber auch, dass selbst gute Architektur kein fehlendes Konzept ersetzen kann – was sie am eigenen Leib erfahren mussten, als ihr cooles Gürtellokal »Neon« zwar von Architekturstudenten fotografiert wurde, sein panasiatischer Ansatz aber passé war. »Erstes Kriterium für den Erfolg eines Lokals ist das Konzept«, so die Erfahrung der beiden. »Dann kommt die Location, und dann erst das Design.« So verschieden die Locations, so breit das Spektrum der Interieurs: Gastro-Design von Tzou Lubroth findet man am Flughafen, in der Shopping-Mall, im Altbau-Erdgeschoß oder im Büro-Campus. Jedes Restaurant ist eine sinnliche Landschaft, maßgeschneidert und individuell. »Es macht uns immer wieder Spaß, Räume zum Essen und Trinken zu entwerfen, weil sie so atmosphärisch, theatralisch und cinematisch sind«, so Lubroth. »Es geht ums Sehen und Gesehenwerden, man ist immer Publikum und Performer zugleich, ob als Gast oder als Kellner.« Essen, trinken, reden, flirten, Blicke wandern lassen. Die Küche als Magnet und Mittelpunkt.
Nothing to hide
Da macht es besonderen Spaß, diese theatralischen Räume so auszustatten, dass die Performer zum Dialog ermuntert werden. Etwa, wenn für Mann und Frau absichtlich nur ein Waschbecken vor den WCs zur Verfügung steht: So wird das Händewaschen zum sozialen Experiment. »Nothing to hide« ist einer der Leitsätze von Tzou Lubroth.
Dazu passt, dass die Performance nie an der Eingangstür aufhört. Denn die Architekten, die auch an der Universität für Angewandte Kunst unterrichten, denken immer die ganze Stadt mit. Restaurants sind für sie Teil des öffentlichen Raums. So wird der Barhocker zum Urbanismus, die Bar zum Teil eines Netzwerks aus Orten, an denen man sich zu Hause fühlt.
Als Trend-Scouts wissen Tzou Lubroth auch längst, dass die Gastronomie unter freiem Himmel immer wichtiger wird: Wiens Nächte werden länger, die Straßen lebendiger. Mit dem Outdoor-Food-Court »Wrapstars« sind sie schon am Donaukanal präsent, und natürlich kombinieren sie auch hier ein Restaurant mit einer Fläche, in der alles möglich ist: eine Dosis asiatisch-amerikanische Informalität eben
Lust auf Gut
Republic of Culture
Wien und drum herum/154
Kooperation statt Wettbewerb: Team Wien
National Design Prize 2019 / Staatspreis Design 2019
Nomination
The Birdyard
Vienna Biennale for Change 2019
MAK Museum for Applied Arts
‘Space and Experience: Architecture for Better Living’
curated by: Nicole Stoecklmayr
May - October 2019
Featured projects: WU Mensa, The Birdyard
Architektura / Stavebníctvo / Biznis
apríl 2019, #206
‘Gastrozóna Austria Campus’
Text: Karolína Barényi
Zillertalbahn, Mayerhof Train Station
International Competition
Honorable Mention
Location: Mayrhofen, Austria
In collaboration with:
Landscape Architecture: Lindle + Bukor
Structural Engineering: Werkraum Ingenieure
Climate Engineering: Exikon, Ulrich Pont
Fire Proofing: IMS Brandschutz
Traffic Engineering: Novaplan
Bardesign: Intime Exponiertheit
Architekten schälen aus dem Alten Neues: gern auch in Form von Bars, in die die Gäste fast so viel Inhalt einbringen wie die Gestalter.
…Niederschwellig. Auch die Bars, die das Architekturbüro Tzou Lubroth in den letzten Jahren gestaltetet hat, verbarrikadieren sich nicht unnahbar hinter dicken Türen. „Wir sehen Lokale als semiöffentliche Räume“, erzählt Gregorio Lubroth, „in Bars verbinden sich private und öffentliche Merkmale, Intimität und Exponiertheit, Voyeurismus und Exhibitionismus.“ Diese Gegensätze auszubalancieren, in diesem Kunststück übt sich das Architekturbüro schon seit einigen Gastronomie-Projekten. Irgendwann sind sie auch dem Ruf eines Erdgeschoßlokals gefolgt, in der Gumpendorfer Straße. Und irgendwie haben sie es auch als Bar-Aufruf an sich selbst verstanden: Sie entwarfen, bauten selbst mit Freunden, und betreiben sie nun auch, zusammen mit Gastronom Fridolin Fink. In der Bar If Dogs Run Free haben die Gestalter gar nicht so viel Inhalt dagelassen, denn die Gäste bringen ihn ohnehin mit und ein. Gestalterische Zurückhaltung war dafür die passende Geste, empfand das Architekturbüro. Die Cocktailkultur dabei nur das Hintergrundrauschen. Ein niederschwelliger Ort sollte es sein, sagt Lubroth. Wo man zu jedem Cocktail nicht unbedingt ein Hintergrundgespräch braucht, um ihn zu verstehen. Markant: die Decke. Sowieso eine vernachlässigte Fläche, wie Lubroth meint. Deshalb schenkte er ihr hier extraviel Aufmerksamkeit: ein spitz gefaltetes Gebirge, das Kopf steht. Später bekam die Bar noch eine Schwester. Eine ganz andere Persönlichkeit, bunter, greller, wo man auch tiefer in der Cocktailkultur rühren darf. Das Architekturbüro Tzouh Lubroth zog aus, die Miranda-Bar zog ein, in der Esterhazygasse. Drei Dinge konfigurieren eine gute Bar, sagt Lubroth: „Das Konzept, das Design und die Location.“ Aber ebenso: „Akustik und Beleuchtung.“ Wie auch in der letzten Bar, die das Büro gestaltete. Im Birdyard in der Lange Gasse spannt sich ziemlich viel Schwarzraum auf, zwischen den beleuchteten Tischen und bestrahlten Wänden. Auf sie hat der rumänische Künstler Saddo eine Vogelwelt gemalt. „Dabei ist der Maßstab gestalterisch essenziell“, sagt Lubroth, „die Vögel müssen so groß sein, damit sie die Wirkung evozieren, man sei selbst die Ameise“. Denn wenn die Vögel geschrumpft wären, „dann wäre es nur Dekoration“… Ohne Effekt auf das Gefühl der Gäste.
(Norbert Philippi, Schaufenster, Die Presse, 21.09.2018)
Most Likely-Sudden Workshop
Mark Neuner
© 2018 Mark Neuner, Wien, und Park Books AG, Zürich
Text by Gregorio Lubroth:
Wir sind ein Architekturbüro in Wien. Unsere Arbeiten basieren oft auf dem Zusammenspiel von lokalen Einflüssen und unseren vielfältigen Hintergründen. Ich, Gregorio Lubroth, komme ursprünglich aus New York, habe aber für längere Zeit in Mexico City, Istanbul und Rom gelebt. Mein Partner, Chien-shu Tzou ist in Taipei geboren und in Wien aufgewachsen. Viele unserer Arbeiten sind von dem Standpunkt beeinflusst, dass Design, als Teil eines Prozesses dessen Ziel die Materialisierung von Sehnsüchten ist, durch soziale Faktoren die Möglichkeit bietet Gegebenheiten zu verändern. Unsere Projekte sind von den Rahmenbedingungen der individuellen Standorte beeinflusst, sowie auch von den Menschen, die diese Orte bewohnen. Design kann inspirieren, unser Leben bereichern und hat Auswirkungen auf die Art unseres Umgangs miteinander, und mit unserer Umwelt. Ein großer Teil unserer Arbeiten widmet sich dem Schwerpunkt Gastronomie und behandelt somit das Thema der Gemeinschaft. Gastronomieprojekte (Restaurants, Kantinen, Bars, etc.) erlauben uns mit Orten zu arbeiten die gleichzeitig privat als auch öffentlich sind. Es geht um Intimität sowie um Gemeinschaft. Unsere Leben scheinen immer mehr von genau dieser Art der Gleichzeitigkeit beeinflusst zu sein. Als Orte der Versammlung steht die Gastronomie für Öffentlichkeit und vermag dennoch Privatsphäre für die Sinnlichkeiten des Essens und Trinkens zu schaffen. In diesem Zusammenhang empfinden wir den Freiraum mit Wünschen und Atmosphären umzugehen, die den Gemeinschaftssinn testen und stimulieren. Unsere persönliche Verbindung zu Gastronomie wird durch drei Bars verstärkt, die wir gemeinsam besitzen und führen. Ein Zentrales Thema für uns ist das der Gemeinschaften, und wie sich diese kreieren und verändern lassen. In den letzten acht Jahren haben wir viele Erfahrungen sammeln können, die wir jetzt auf andere Bereiche umsetzen wollen. Während sich unsere Entwürfe in ihrer Gestalt und Form sehr unterscheiden, bleibt unser Entwurfsprozess in seiner Fokussierung auf Gegebenheiten, und unseren Einfluss auf diese, konstant. Jedes Projekt birgt die Möglichkeit, durch experimentelle Auseinandersetzungen herauszufinden, wie wir arbeiten, koexistieren, konsumieren und regenerieren. Es sollte von Anfang an gesagt werden, dass wir nicht an den besonderen Qualitäten des Materials interessiert waren. Holz, in diesem Zustand, wurde und wird auch weiterhin wegen seinem strukturellen und ästhetischen Potential untersucht werden. Das Material, auf begrenzte Formate beschränkt, hat uns erlaubt, uns auf andere Dinge zu konzentrieren: 1. Proportion, 2. Masse, 3. Figur, 4. Farbe. Die 4 Figuren (von denen nur 3 gebaut wurden) waren als Variation eines einzigen proportionalen Schemas abwechselnder horizontaler und vertikaler Elemente beabsichtigt. Die Masse wird durch totale Redundanz erzeugt, was wiederum strukturelle Stabilität ergibt: Nur indem man diese Figuren „dick“ macht können sie stabil sein. Die Figuren sind absichtlich überdimensioniert. Nicht alles muss elegant sein. Wir empfinden oft ein Gefühl der Erleichterung, wenn wir mit „Awkwardness“, in diesem Fall „Plumpen“, „Dicken“ Dingen konfrontiert sind. Farbe anzuwenden ist immer schwierig. Obwohl gegenwärtige Trends ein Interesse an „Farbe-um-der-Farbe-willens“ zeigen und ein erneuertes Bewusstsein in der Postmoderne entstanden ist, neigen Architekten dennoch dazu, einen aggressiven Standpunkt im Thema Farbe zu vermeiden; der Materialität zu erlauben, die Palette zu diktieren oder auf Nummer sicher, mit einer Palette an Grautönen, zu gehen. Wir lieben Farbe! Wir lieben ihre Subjektivität, ihre Kontroverse, und am meisten ihre Fähigkeit, Figuren zu schaffen. Die vier Figuren habend abwechselnde Farbschemata auf jeder Seite. Auf Grund der Bautechnik (siehe unten) haben die Figuren eigentlich nur zwei Fronten. Die Farben sollen die Ungeschicklichkeit der Figuren akzentuieren, aber auch helfen, zu vergessen, dass die Figuren aus Holz sind.
giant hand-painted murals depict tropical birds at this viennese cocktail bar by tzou lubroth architekten
(Text: ed. Maria Erman, February, 2018)
Symposium: "Neue Arbeit - Neues soziales Wohnen?"
EINGENTÜRMER UND HERAUSGEBER
IBA_Wien - Internationale Bauausstellung Wien +
Team Wien, Initiative für gemeinschaftliche Stadtgestaltung
KONZEPT UND DURCHFÜHRUNG DES SYMPOSIUMS
Team Wien in Auftrag von IBA_Wein
INHALTLICHE UND REDAKTIONELLE KORDINATION
Team Wien
October 2017
2013-16: raum / möglichkeiten / strategien / potenziale
Raumideen und Nutzungsspeilräume
Gespräch mit Chieh-shu Tzou
October 2018
Ein Park auf einem Parkplatz
Eine Gruppe von Gestaltern errichtet auf dem Parkplatz am Naschmarkt einen temporären Park aus Holz - die Besucher sollen mitgestalten.
Besonders voll ist er ja nicht. Nur einige wenige Autos stehen auf dem Parkplatz beim hinteren Ausgang der U4-Station Kettenbrückengasse. Und als markanter Blickfang eine Müllpresse. Es ist einer jener Räume, die inmitten der dicht bebauten Stadt ein bisschen Luft verschaffen. Eine städtische Ressource, wie es Mark Neuner nennt. Der Architekt ist einer von mehreren Gestaltern, die genau diese Ressource nützen wollen. Nicht kommerziell, sondern als gemeinschaftlichen Ort, an dem neue Formen der Stadtentwicklung ausprobiert werden können. „Wir wollen den Parkplatz nicht infrage stellen“, sagt Neuner. „Aber zeigen, wofür man diese Fläche sonst noch nutzen könnte.“
Team Wien nennt sich der Zusammenschluss von jungen Architekten und Kreativen, die diesen Parkplatz beim Naschmarkt für einige Zeit in einen Park verwandeln wollen. Wobei der Begriff ein wenig in die Irre führt – denn die Idee ist nicht eine ausgedehnte Grünlandschaft, sondern eine Installation aus Holz. Module, vier mal vier mal vier Meter groß, die für unterschiedliche Zwecke genützt werden können. Es soll eine modulare Struktur sein, die wachsen kann...
Text: Erich Kocina
September 2017
Faler 30/17 Stadleben
Aufstellen statt abstellen!
Diesen Sommer macht das junge Team Wien den Parkplatz am Naschmarkt zur Bühne für die Stadt
Text: Maik Novotny
August 2017
14.03 - 23.03 TEAM WIEN
This book traces the early correspondence and project development of Team Wien’s Park Macht Platz entry at the 2017 Vienna Biennale. The book was published by the TU Graz at KOEN - Institute of Construction and Design Principles .
Concept: Petra Petersson & Wolfgang List
Demonstrator 6: Team Wien PARK
At the edge of the Naschmarkt, Team Wien opens up a spatial resource activated by means of an open structure. Based on the price range of Viennese markets, inexpensive spaces can be reserved on a digital platform under communal terms of use in order to develop, present, and market ideas and projects. As a concrete offering and informal site for creative collaboration, the project alludes to the changes in the realm of work and challenges municipal authorities to reflect on the allocation of workspaces as part of the commons.
August 2017
Falstaff Living
June 2016
Von Stimmung und Emotion bis Li-Fi und Interface - Licht kann mehr als nur leuchten. Ein Architekt, ein Lichtplaner under der Artemide-Österreich-Chef rücken die Königsdisziplin der Architektur ins rechte - richtig geraten - Licht...
Moderation und Text: Nicola Schwendinger
Innovative Lichtszenarios für Flughafenbar
September 2016
Die Center Bar am neuen Pier West des Flughafen Wien könnte keinen passenderen Namen tragen, denn die auf 1.000 m² angelegte Bar unter einer Raum bestimmenden Rotunde aus Stahl und Glas liegt genau im Zentrum der Abflugterminals und zieht alle Blicke auf sich. Tzou Lubroth Architekten und Artemide Österreich haben diesen ikonischen Ort für Auftraggeber DO & CO mittels grafischem Lichtkonzept zu einem futuristischen, aber dennoch einladenden Pausenhotspot gemacht, der Reisende einlädt, hier ein wenig zu entspannen.
Die Architekten setzen der monumentalen Rotunde keine neue Struktur entgegen, sondern nehmen im Gegenteil die Form des Kreises für Bar und Mobiliar auf und verstärken die prägende Geometrie der Decke durch grafisches Licht. Damit ist die Center Bar ein weiteres Artemide-Projekt, bei dem das Algoritmo-System mit allen seinen Möglichkeiten zum Einsatz kommt. Tzou Lubroth besetzen die 18 Streben der stählernen Rotunde mit den LED-Lichtstreifen der Algoritmo und spiegeln diese mit weiteren 18 Lichtstreifen, die oberhalb der Bar schweben. Diese laufen in der Bar, auf der Rückseite der Sitzbänke – eingebettet in dunkelgrünen Granit - und schließlich am Boden weiter. Mittels Lichtszenarios wird das „UFO“ zum Leben erweckt: Per iPad können von der Bar aus unterschiedliche Stimmungen abgerufen werden. Während die Streben der Rotunde das Grundlicht liefern, können für die drei Lichtkreise – Bar, Mobiliar und Boden – individuelle Szenarios für Tag oder Nacht, für zahlreiche oder wenige Gäste oder gemäß den Öffnungszeiten, angesteuert werden.
„Wir spielen gerne mit Licht. Wir verwenden Licht als Gestaltungselement, arbeiten mit Licht, Materialien, Oberflächen und der Wahrnehmung der Menschen. Für den Kontext der Center Bar wollten wir strikt grafisches Licht. Mit Algoritmo konnten wir die vielfältige Geometrie der Bar, die Ecken und Kanten perfekt abbilden“, erklärt Gregorio Lubroth von Tzou Lubroth. Mit ihrer Bar und den kreisförmigen Sitzbänken aus dunkelgrünem Granit, ihren Tischen aus poliertem Edelstahl und ihrer außergewöhnlichen Lichtskulptur aus Artemides Algoritmo ist die Center Bar ein zukunftsweisendes Beispiel für den mutigen Einsatz von Architektur-Licht.
Wettbewerbe Aktuell 8/2016
Schwendenplatz Wien
International Competition
3rd Place
In collaboration with Korbwurf Landschaftsarchitektur, Werkraum Wien, Lichtkompetenz
CCA - Creative Club Austria 2016
Tzou Lubroth Architekten & Maria Prieto-Barea
Honorable Mention / Auszeichnung
Kategorie Branding
iF Design Award 2016
Interior Architecture: Public
WU Mensa, Wirtschaftsuniversität Wien
CITIX60: Vienna
2016
CITIX60: Vienna explores the cultural hear of Austria in five aspects. covering architecture, art spaces, shops and markets, eating and entertainment. With expert advice from 60 stars of the city's creative scene, this book guides you to the genuine attractions of the city for a taste of blissful Vienna life.
Interior Architecture
Winner
Die Mensa der Wirtschaftsuniversität Wien liegt im weitläufigen Erdgeschoss des neuen Hörsaalzentrums, in dem die wichtigsten Auditorien und Seminarräume untergebracht sind. Sinnbild des Designs ist ein Airstream-Campingwagen aus dem Amerika der 1930er-Jahre, der dort Rast macht. Durch großflächige Fensterfronten schafft der Raum Nähe zur Natur und erzeugt damit ein Gefühl von Freiheit. Die für Camping- und Rastplätze typischen Bänke-Tisch-Kombinationen verstärken das Gefühl eines Picknicks mitten im Grünen. Ein schönes Design, das Ruhe und Wärme ausstrahlt und die Kommunikation fördert.
National Design Prize 2015 / Staatspreis Design 2015 Shortlist
WU Mensa Project
Emotionales Licht beim Pharmakonzern Octapharma
October 2015
Auf insgesamt 900 Quadratmetern residiert das Betriebsrestaurant im obersten Stockwerk eines Industriebaus aus den 90ger Jahren. Als Gewinner eines geschlossenen Wettbewerbs galt es für Tzou Lubroth Architekten, der riesigen Industriehalle mit Hilfe von Licht und Materialien eine menschliche Dimension zu verleihen. Die Herausforderung bestand darin, ein Setting zu gestalten, welches zu jeder Tageszeit unterschiedlichste Lichtszenarien bietet. Unter dem Motto „Licht ist Emotion“ entwarfen Tzou Lubroth ein Licht-Programm, das einerseits aus Artemide-Leuchten wie Tagora, andererseits aus programmierten Lichtszenarien besteht, die je nach Tageszeit oder Anforderungen abgerufen werden können.
Barchitektur
July/August 2015
Neben Drinks und Service ist Design ein wichtiges Aushängeschild. Fünf neue Beispiele für gute Gestaltung.
Miranda: Die fröhliche Schwester aus Miami
Der Standard
RONDO
Freitag, 28 August 2015
Bühnenreifer Kopfstand
AD Germany April 2015
Was für ein Theater! In der Wiener Bar „If Dogs Run Free“ lassen Tzou Lubroth Architekten die Decke tanzen.Wände aus Sichtbeton, der Boden aus gegossenem Asphalt, das Mobiliar ein Mix aus Stahl, schwarzen MDF-Platten und dunklem Eichenholz – was Tzou Lubroth Architekten in der Wiener Bar „If Dogs Run Free“ verbauten, erinnert in der Tat an die kargen Räumlichkeiten experimenteller black box theatres, von denen sich die Gestalter inspirieren ließen. Die Hauptrolle in ihrer (nicht ganz so schwarzen) Variante spielt allerdings die Decke: Die nämlich erklärten die Inhaber (eine Schauspielerin, ein Restaurateur, ein Grafikdesigner und zwei Architekten) zum Ausstellungsraum; hier sollen künftig Installationen rund um das Thema „Mensch und Natur“ die Besucher in ihren Bann ziehen.ie erste Installation wurde übrigens von den Besitzern selbst kreiert: Mit nur einer geometrischen Form schufen sie eine auf den Kopf gestellte Berglandschaft ganz aus Dreiecken in zwei Farben, die sich dank dem über der Bar angebrachten Spiegel bis ins Unendliche fortsetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass den Gästen bei so viel Kopfarbeit nicht schwindelig wird!
(Text: Lea Rieck, April 2015)
Schulbau - Bauen für Bildung
No. 1 2015
In der Mensa der neuen Wirtschaftsuniversität Wien sollen die Studierenden das Gefühl haben, sie seinen in der Natur. Bei der Lichtplanung legte der Architekt besonderes Augenmerk auf die Farben, um die unterschiedlichen Raumzones atmosphärisch zu akzentuieren...
The New York Times
'What to do in Vienna' (Andrew Ferren 31/12/2015)
'36 Hours Vienna' Video Feature (Fritzie Andrade 31/12/2015)
Hot Spot für Hot Pot: Mama Liu and Sons
Mama Liu kocht, die Söhne Yong und Feng schupfen den Laden - und Wien hat einen hübschen neuen Hot Spot für chinesische Küche
Früher einmal war das Liu (später Liounge) in der Gumpendorfer Straße ein gut beleumundetes Lokal für Hot Pot - also das, was die Nachbarn in der Schweiz als "Fondue chinoise" zum Weihnachtsessen wohlsituierter Haushalte pervertiert haben. Auf einem Kocher brodeln zweierlei mehr (China) oder minder (Schweiz) aromatische Suppen, von der Tischgesellschaft wird allerhand Fleisch und Gemüse drin gargezogen, bevor es in Saucen auf fermentierter Soja- oder Erdnussbasis (China) oder buntfettige Mayo-Varianten (Schweiz) gedippt wird. Das Interieur mit grellorangem Farbschema und die Positionierung als SB-Buffet waren halt nicht ideal, um das Liu auch einer Klientel schmackhaft zu machen, die beim Auswärtsessen nicht ausschließlich in die Speisekarte und auf den Teller schauen mag.
Schick ausgestatte: Das haben auch die Betreiber, neben "Mama" Liu Mine auch die besonders zuvorkommend agierenden Söhne Liu Yong und Liu Feng, bemerkt und sich an Tzou/Lubroth gewandt, jenes austro-amerikanisch-chinesische Architekturbüro, das nach Ramien Wien Mitte, Shanghai Tan oder auch dem Neon als Spezialist für gut gestaltete Restaurants asiatischer Provenienz gilt - auch wenn sie mittlerweile längst an viel größeren, internationalen Aufträgen dran sind.
Das Mama Liu and Sons ist hübsch geworden, mit Tischen und Stühlen aus massivem Holz, mit einem in Hochglanzstahl verkleideten Bar-Kubus (der dem durchwegs jungen Publikum als ideale Projektionsfläche für den Outfit-Check auf dem Weg in die abenteuerlich gestalteten WCs dient) und mit einem antik-aktuellen Mural an der freigelegten Ziegelwand, das eine Tafelszene aus dem alten China zeigt. Zu bekritteln ist vielleicht, dass die Bude tagsüber wegen verspiegelter Fenster von außen zappenduster und abweisend aussieht - anderseits gibt es vielleicht deshalb noch bessere Chancen als im nahen Ramien, hier einen Sitzplatz zu ergattern.
Flade gut: Am Essen kann es nämlich nicht liegen. Neben den Hot Pots - riesigen Portionen, wahlweise mit Fleisch und Gemüse, Meeresfrüchten und Gemüse oder Tofu und Gemüse - gibt es nämlich eine Vielzahl diverser Teigtaschen, die alles andere als fad gefüllt und ausnahmslos hausgemacht sind. Was aber allem die Show stiehlt, ist die hauchdünne, knusprige, mit getrockneten Shrimps und Gemüse gefüllte Xia-Bing-Flade, eine Spezialität aus der Heimatstadt der Lius, Qingtian (südöstlich von Schanghai).
Von so geheimnisvoll schillernder Würzigkeit und zum Trinken (Trumer vom Fass!) animierender Knusprigkeit, dass eine einzelne auch für kleine Tischgesellschaften kaum genug sein wird. Richtig gut sind auch die fantastisch schlutzigen Wantan in chilischwangerer Erdnussauce, die fluffig geilen Schweinefleisch-Baozi aus gedämpftem Germteig, die knusprigen Tofubällchen Dou Fu Wan oder die in hefig-umamiger schwarzer Bohnensauce gebratenen Pfefferoni. Der Eindruck stimmt: Es ist eher schwierig, hier etwas zu bestellen, das nicht köstlich schmeckt. (Severin Corti, Rondo, DER STANDARD, 10.10.2014)
(Severin Corti, Der Standard, Rondo, 10/10/2014)
WU Mensa
(Martina Frühwirth, Architekturzentrum Wien, nextroom, 01.04.2014)
Das Setting: Ein vintage Wohnwagen der Marke „Airstream“ steht silbern glänzend mitten im Wald auf einer Lichtung. Der Mensch befindet sich in der Natur, der Wohnwagen bringt die soziale Komponente hinein. Dieses Bild diente als Inspiration für die Gestaltung der WU Mensa. „Luxuriös“ – mit diesem anerkennenden Wort wurde die Mensa am Eröffnungsabend der neuen WU bedacht, solch edle Gestaltung überrascht in der Servicegastronomie (EUREST). Bemerkenswert ist die durchwegs hochwertige Ausführung aller Möbel, vorzugsweise Vollholz.
Holz findet sich auch als Motiv an den Wänden wieder. Auf Glaspaneelen aufgedruckt lädt ein rätselhafter Wald dazu ein, sich in ihm zu verlieren. Ist es ein Foto? Oder das Abbild einer künstlichen Welt, die hier geschaffen wurde? Der Künstler Markus Leitsch hat hier in jedem Fall einen wunderbaren Spielraum für Gedanken im ansonsten straff durchorgansierten Unialltag geschaffen. Die LED Hintergrundbeleuchtung stattet den Wald im Tagesverlauf mit unterschiedlichen Lichtstimmungen aus. Das Spektrum reicht vom kühlen Morgenlicht über die goldene Nachmittagssonne bis zur abgedunkelten Abendstimmung. Leider hat der Betreiber in die Programmierung dahingehend eingegriffen, dass das Programm nun statt mehrerer Stunden nur wenige Minuten dauert. Von der Idee, dass die LED Beleuchtung nicht zur Unterhaltung dienen soll, sondern vielmehr den natürlichen Tagesverlauf simulieren soll, muss der Betreiber noch überzeugt werden.
Für die Essensausgabe kommt ein Konzept zur Anwendung, welches sich in der Systemgastronomie bereits bewährt hat. Vorbei die Zeiten, als man sich mühsam mit einem Tablett in den Händen langsam in einer Warteschlange vorwärts schieben musste. Mit einer Chipkarte ausgestattet, kann man direkt die gewünschte Essensstation ansteuern. Zur Essensausgabezeit fahren die silbergrauen, eloxierten Aluminiumläden in die Höhe, dann kommen die Koch- / Essensausgabestationen zum Vorschein. Nach der Essensausgabe senkt sich der „Vorhang“ wieder. Die Läden fahren auf Knopfdruck langsam herunter, bis das eloxierte Aluminium wieder eine geschlossene Front bildet und der vintage Camper zum Vorschein kommt.
Der vielzackige Grundriss im Erdgeschoss des Hörsaalzentrums bietet keine ideale Voraussetzung für die Nutzung als Mensa. Die Möblierung strukturiert den Raum und wirkt einem potenziellen Chaos zur Mittagszeit entgegen. Der Raum soll aber auch außerhalb der Stoßzeiten funktionieren, nämlich dann, wenn der Großteil der Sitzplätze im 1700m2 großen Saal unbesetzt bleibt und nur wenige Gäste sich wohl fühlen sollen.
Die Sitzgelegenheiten gliedern den Raum in unterschiedliche Zonen, die – abhängig von der jeweiligen Distanz zur Essensausgabe – mal mehr, mal weniger intim gestaltet sind. Am intimsten ist jener Sitzbereich, der am weitesten von der turbulenten Essensausgabe entfernt ist. Wer an einem der großen kreisrunden bzw. quadratischen Tische Platz nimmt, kehrt der Mensa den Rücken zu und widmet sich dem Essen, vielleicht auch diskreten Gesprächen. Die kreisrunden, über den Tischen abgehängten Deckenlampen verstärken den exklusiven Charakter. Weitaus offener und dynamischer präsentiert sich die Zone in unmittelbarer Nähe zur Essensausgabe. Auf Barhockern wird hier an erhöhten Tischen en passent gegessen. Man „isst“ auf Augenhöhe mit allen, die vorbeigehen. Diese Zone ist besonders kommunikativ – verbal wie nonverbal.
Das prägnanteste Setting liefern die Picknicktische. Zu wenig praxistauglich schienen dem Betreiber anfangs die Tische, bei denen man mit einem Tablett in den Händen erst über eine Sitzbank steigen muss, damit man sich hinsetzen kann. Im Mensabetrieb finden die Picknicktische bei den StudentInnen besonderen Zuspruch. Das „unorthodoxe“ Platz-Nehmen wirkt kommunikativ und fördert jenen informellen Austausch, den der Campus WU auf vielen Ebenen bieten möchte. Ein weiteres Plus: allfällige Statusunterschiede werden im Nu reduziert, denn bei diesem Balanceakt über die Sitzbank sieht jeder gleich uncool aus. (Text: Martina Frühwirth)
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(atelier olschinsky Graphic und Design GmbH)
Sensitives Lichtspiel: Mensa der WU in Wien
Auf dem gerade eröffneten Campus der Wirtschaftsuniversität Wien ist seit Oktober auch eine neue Mensa von Tzou Lubroth Architekten in Betrieb. Hinterleuchtete Glaswände emöglichen dort ein Lichtspiel, dessen Strahlkraft und Farbintensität sich analog zu den natürlichen Lichtbedingungen und den Jahreszeiten beständig verändert...
(Text: Emilia Margaretha, Dezember, 2013)
November 2013
Ein Perfektes Wochenende in Wien
Text - Dorothea Sundergeld
DHD # 38
'Se i cani corresero liberi...'
Fliegendes Korallenriff: Restauran in einemEinkaufzentrum in Wien
July 2013
Bar in Wien
Ziel der beiden Architekten Gregorio S. Lubroth und Chiehshu Tzou ist nicht nur die Realisierung einer authentischen Cocktailbar. Sie wollen die Bar »If dogs run free« auch selbst betreiben – für Studenten, Nachbarn und alle anderen, die nach der Arbeit einen guten Drink genießen wollen.
Zeit hatten die Architekten eigentlich nicht, doch diese Chance konnten sie sich einfach nicht entgehen lassen. Im 6. Wiener Gemeindebezirk, einem Viertel, das von Gentrifizierungstendenzen noch nicht mit voller Wucht erfasst wurde, ergab sich zufällig die Möglichkeit, ein längere Zeit als Lager genutztes und zuletzt leerstehendes, 82 Quadratmeter großes Ladenlokal zu mieten. Nachdem sich die beiden nach einigen realisierten Bars, Restaurants und Gastrokonzepten in der Szene gut auskennen, entschließen sie sich, in diesem Fall selbst als Bauherr tätig zu werden und – nicht unweit ihres Büros – eine Bar zu eröffnen und auch selbst zu betreiben. Ziel des Architektenduos sowie dreier hinzugzogener Freunde ist eine einfache und erschwingliche Bar, die sich einerseits als »Wohnzimmer« der Nachbarschaft versteht, sich andererseits aber auch einer authentischen Cocktailkultur verpflichtet sieht – diese ist in Wien kaum verbreitet, stattdessen dominieren entweder Hotelbars oder teure Edellokale mit Bar die Szene
Um diese Idee räumlich umzusetzen, entwerfen sie eine einfache Black Box, die den abendlichen Gästen den geeigneten Hintergrund bieten soll. In der Folge entscheiden sie sich auch für schwarz gebeizte Stühle aus Eichenholz, Tische mit Oberflächen aus schwarz geöltem MDF, schwarze Lederbänke, Stahlbauteile aus Schwarzstahl sowie schwarzen Gussasphalt. Nicht zuletzt, weil sie nur über ein Grundrisse EG/KG, M 1:400 überschaubares. Budget verfügen, spielen Einfallsreichtum und Eigenleistung eine große Rolle. Viele der siet langem mit den Architekten kooperierenden Handwerker machten Freundschaftspreise, während andere zusätzlich Fußballtickets erhielten. Eine planerische Besonderheit sind die dunklen Wände, die zwar an Stuccolustro,
in Wirklichkeit aber aus einer simplen Mischung aus handelsüblicher Spachtelmasse und gewöhnlicher schwarzer Wandfarbe besteht. Deren Unregelmäßigkeit resultiert zum einen aus dem Gestaltungswillen der Planer, zum anderen aber auch schlicht aus der in unterschiedlicher Dicke aufgebrachten Spachtelmasse
Die einzige Ausnahme in diesem Schwarz in Schwarz bildet die Decke, die eine Art Bühne für ein jährlich wechselndes Kunstwerk bietet. Die erste Installation einer imaginären Berglandschaft haben die Architekten selbst entworfen und realisiert. Um die unter der Decke platzierte Akustikdecke zu den darüber liegenden Wohnungen möglichst nicht zu schwächen und damit in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen, montierten sie zunächst ein filigranes Stahlgerüst. Mit Kabelbindern nicht sichtbar befestigt – wurden anschließend beidseitig grundierte und mit roten bzw. blauenFarbtönen versehene Modellbau-Leichtschaumplatten eingehängt und mit Silikonkleber miteinander verbunden. Da diese Deckeninstallation für den heutigen Raumeindruck der Bar entscheidend ist, bleibt abzuwarten, wie sich der Raum verändert, wenn die Decke von einem anderen Künstler gestaltet ist. Vom Gastraum völlig unabhängig bleibt die sehenswerte Toilettenanlage im Untergeschoss. Aus Platzgründen wurden hier statt gewöhnlicher Toilettentrennwände dünne Schwarzstahlplatten verwendet und lediglich eine Waschgelegenheit für Männer und Frauen eingerichtet. Inzwischen hat sich der Vorraum mit seinem Edelstahlbecken und dem von der Decke herabhängenden Wasserrohr als Ort der Kommunikation und sozialen Interaktion etabliert. Wie in der Bar selbst finden auch hier immer wieder Konzerte statt.
(Text: Roland Pawlitschko, Juli, 2013)
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Attitude - Interior Design
No. 51 May-June 2013
If dogs run free, a song by Bob Dylan, has acquired a whole new dimension in this space created by the Tzou Lubroth Architekten practice. This inspiring territory, a bar situated on Gumpendorfer Straße , in Vienna, was founded by an actress, a restaurateur, a graphic designer and two architects with the objective of creating a meeting place, where students and neighbours could come to have a drink and explore new ideas outside the academic environment or galleries. The 82 m2 space emerges from a black box which enhances the ceiling, an area designed to accommodate the site-specific installations created by designers and artists around the theme ‘Mensh und Natur’ (“Human Being and Nature”) and which will occupy these premises for a year. The first installation was designed and constructed by the owners and portrays an inverted mountainous landscape resorting to the manipulation of geometric mosaics which give rise to a finely graded chromatic patchwork multiplied by the reflections of the mirrored surface of the bar counter. The black furniture and walls, devoid of any decoration, and the porous asphalt floor and a flexible lighting system also play an important role in the installation, stimulating fantasy and creativity
March 2013
March 2013
Spring 2013
March 2013
Winter 2013
Wallpaper City Guide 2013
Vienna
January 2013
January 2013
January 2013
Schau an: Im neuen Bahnhof Wien Mitte wird wird nicht nure Junkfood verfüttert. Zum Beispiel im Ramien go.
Naturlich ist der neue Bahnhof im Stadtzentrum ein Denkmal verpasser Gelegenheiten. Dass heir tatsächlich einmal große zetgenössische Architektur mitten in Wien möglich sein würde (noch azu aus öffentlicher Hand!), konnte sich im Rückblick nur als Fiktion erweisen. Aber was soll’s – wenn das Weltkulturerbe in Gefahr ist, muss man ja brav sein end sich in die zweitbeste Lösung fügen. Stimmt schon: Der museable Staub über der Innenstadt wäre bei einer Realisierung des Urprojekts der Brüder Ortner wohl wahrhaftig aufgewirbelt worden.
Für unsere Verhältnisse ist der Bahnhof aber dennoch eine Erfolgsgeschichte: Man muss sich nur ansehen, was etwa dem Westbahnhof angetan werden durfte. Der riesige Komplex wirkt zumindest von innen auf gedrungene Weise luftig, sogar energiegeladen. Da ist schon etwas entstanden, das seine Wirkung als Tor zur Stadt in gewinnender Form entfaltet. Dass sich im Gastronomiebereich ein McDonald’s von monströsen Ausmaßen festaugen durfte, war kaum anders zu erwarten – dennoch findet sich auch hier fast so etwas wie Atmosphäre. Die echte Überraschung aber bietet das nueue Outlet der Ramien-Gruppe. Die asiatischen Nudel-suppenverschließerhaben schon mit ihrem Premiumlokal Shanghai Tan ind er Gumpendorfer Straße gezeigt, dass ihnen gestalterische Qualität etwas wert ist. Diesmal liefert das zwischen Wien und Shanghai tätige Architektenduo Tzou/Lubroth einen Entwurf, dem in der Weiten des Food-Court-Geschoßes auf verblüffende Weise zweierlei gelingt: einerseits mit reduzierten Mitteln ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit zu erzeugen, anderseits absoluter Offenheit zur Mall quasi embryonale Intimität zu schaffen. Bewerkstelligt wird dies mit einer schwebenden Konstruktion aus einzeln gebogenen Stahlrohren, die in der Gesamtanmutung an ein fossiles Skelett von monströsen Ausmaßen gamahnt, einen aber glechzeitig vor dem allzu merkantilen Treiben der Mall in Schutz nimmt.
Der Service ist, wie in der anderen Ramien-Outlets auch, besser als erwartbar. Die jungen Herrschaften werden offenbar angehalten, bei aller Aufmerksamkeit (und Stress) sei selbst zu bleiben – so treten dem Gast Individuen entgegen, die ihn als Person wahrnehmen und ohne eingelernte Gastro-Floskeln einfach ordentlichen Service bieten. Neben Standards wie den vielfältig garnierten Suppentöpfen (der Fond leider gar kraftlos), zart angeknusperten Gyoza-Taschen (Bild) und allerhand gefälligen Kreativ-Makis fällt vor allem die Würzqualität von einfachen Streetfood-Standards positiv auf: Pad Thai mit knackigem Gemüse und ordentlich Tamarinden-Säure etwa oder routiniert abgeschmeckte Tom-Yam-Suppe mit Garnelen. Angenehm und vertrauenserweckend: die vielen Schüler und Studenten mit ostasiatischem Migrationshintergrund, die sich hier offenbar vom Shopping erholen.
If Dogs Run Free
July/August 2012
Baburu
Yppenplatz
Penthouse S
issue 32, Vol. 4
April 2010
October 2009
October 2009
2009
May 2009
Roadbiker
Kaffeeküche
September / October 2008
Finkh
June 2008
Neon
March 2008
2007